Ramadantaschen-Aktion 2021

Am 13.04.2021 beginnt voraussichtlich der heilige Monat des Ramadan in Ägypten (den letztendlichen Startschuss geben die Gelehrten in Kairo, die sich nach dem Stand des Mondes richten).

Die meisten werden unsere Ramadantaschen-Aktion bereits kennen. Wer nicht weiß, was sich dahinter verbirgt, erklären wir es noch einmal kurz:

Ramadantaschen sind „milde Gaben“ in der Fastenzeit an Bedürftige. Gerade Familien, die finanziell nicht so gut dastehen, sollen die Möglichkeit bekommen, das erste Fastenbrechen zu genießen, deshalb bekommen diese Familien vor Beginn des Ramadans ihre Ramadantaschen überreicht.

Letztes Jahr waren wir von der großen Teilnahme an unserer Aktion mehr als überwältig; insgesamt konnten wir 189 Ramadantaschen verteilen lassen. Es sind zahlreiche Spenden aus der Facebook-Gruppe „Nilkreuzfahrten Freunde und Fans“, über den Blog von Selket.de und von Freunden und Familie eingegangen. Nie hätten wir mit einer so großen Resonanz gerechnet, aber es machte uns sehr stolz, dass so viele Menschen ein gutes Herz für die ärmsten Familien auf der Westbank gezeigt haben.

Wir sind gespannt, ob wir unser Ergebnis vom letzten Jahr halbwegs erreichen werden.

Wir wissen, auch in Deutschland ist die Zahl derjenigen, die nur noch über Kurzarbeitergeld oder Arbeitslosengeld verfügen, immens angewachsen, aber vielleicht hat der eine oder andere noch ein paar Euro übrig, um den ärmsten Familien auf der Westbank einen schönen Ramadanstart zu gewähren. Jeder noch so kleine Betrag hilft uns, Ramadantaschen zu packen.

In Luxor, wo der Tourismus seit über 1 Jahr mehr oder weniger brach liegt, ist die Not in den armen Familien noch größer geworden. Früher wurden die Familien von ihren Familienangehörigen, die z. B. in Hurghada, Marsa Alam oder Sharm el Sheikh in der Tourismusbranche arbeiteten, unterstützt, aber auch sie stehen größtenteils ohne Einnahmen da und können keine Unterstützung mehr leisten. Teilweise sind sie sogar zu den Familien nach Luxor zurückgekehrt und müssen nun auch versorgt werden.

Eine soziale Absicherung, wie wir sie aus Europa kennen, existiert hier nicht. Letztes Jahr bekamen die bedürftigsten Familien 3 Monate lang LE 500 vom Staat als Corona-Unterstützung ausgezahlt, dies sind umgerechnet gerade mal ca. € 26. Der Betrag reicht noch nicht einmal für Strom, Wasser und Gas, geschweige denn für Lebensmittel.

Darüber hinaus hat der Staat nunmehr zum 2. Mal einen mehrmonatigen privaten Baustopp angeordnet, so dass auch die Handwerker, die normalerweise auf dem Bau arbeiten, keine Einkünfte haben.

Letztes Jahr konnten wir von den eingegangenen Spenden – wie oben erwähnt – 189 Ramadantaschen packen. Dieses Jahr wollte ich ca. 1 Monat vor dem Ramadanstart mit der Aktion beginnen, damit wir rechtzeitig einen Überblick über die Höhe der Spenden haben, um unsere Position beim Verhandeln mit dem Supermarktbesitzer und dem Metzger zu stärken. Je mehr Lebensmittel wir abnehmen, umso mehr kommt man uns preislich entgegen, so dass wir weitere Taschen von dem „Gewinn“ packen können.

Im vergangenen Jahr konnten sich die Familien über folgende Lebensmittel freuen:

1 kg mageres Rindfleisch (wir haben extra einen Wasserbüffel gekauft und bei uns geschlachtet und frisch vor der Auslieferung verpackt), 1 Flasche Öl, 1 große Dose Butterschmalz, 2 kg Reis, 1 kg Zucker, 2 Pakete Vogelzungen (Hartweizengries), 500 g Fetakäse, 1 Glas Tomatenmark, 1 großes Paket Tee, 1 Packung Maccaroni Nudeln, 1 Packung Fädchennudeln, 1 kg Datteln, 1 kg Bohnen, 250 g Tamarind-Tee.

Während ich das Packen der Taschen übernommen habe, haben wir für die Verteilung Hilfe von der Moschee in Anspruch genommen, damit wir nicht persönlich in Erscheinung treten müssen, um die Familien nicht in Verlegenheit zu bringen. Es werden aus Respektgründen auch keine Fotos während der Übergabe gefertigt. Berichtsfotos gibt es wie jedes Jahr von den gekauften Lebensmitteln und den gepackten Ramadantaschen.

Die Moscheen werden von uns involviert, da sie über Listen von bedürftigen Familien verfügen, so dass die Taschen auch dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden. In 4 verschiedenen Stadtteilen auf der Westbank waren die Tuk Tuks der Moscheen für unsere Aktion unterwegs.

Es wäre schön, wenn wir dieses Jahr wieder vielen Familien helfen könnten.

Spenden können wie gehabt über PayPal (avinkenfluegel@t-online.de – Überweisung an Freunde oder Familie anklicken, ansonsten nimmt PayPal eine Gebühr, die dann die Spendenhöhe mindert) oder auf ein deutsches Konto überwiesen werden.

Text und Fotos: Andrea Vinkenflügel

3 Antworten auf „Ramadantaschen-Aktion 2021“

    1. Vielen Dank 🙂 Habe gestern und heute fleißig gepackt und die ersten 100 Taschen sind soweit fertig, es fehlt nur noch das Fleisch, welches wir am Abgabetag frisch hinzugeben werden.

  1. Habe erst heute Geld überwiesen, bitte um Vergebung für die Verspätung. Aber es wird ja immer gebraucht, oder…?
    Beste Grüße
    Eva und Bernd Pollack
    aus Dresden
    Grüße an alle taxifahrer, besonders Szuki aus Neu- Gourna

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