Ramadantaschen-Aktion 2023

Mit ein wenig Verspätung kommt nun der Bericht über die diesjährige Ramadantaschen-Aktion.

Wir haben die Aktion dieses Jahr aufteilen müssen, da nach dem Kauf der Lebensmittel etc. weitere Spenden eingegangen sind, aber dazu später mehr.

Am Anfang waren wir uns ja noch nicht ganz sicher, wohin der Weg uns dieses Jahr führen würde, aber nach und nach nahm die Aktion Gestalt an.

Zunächst haben wir von den Spenden eine Kuh gekauft. Wir wollten vermeiden, dass wir kurz vor Ramadan überteuerte Preise für Kühe zahlen müssen. Bei genauerer Betrachtung der gekauften Kuh kam der Verdacht auf, dass diese trächtig sein könnte und trächtige Kühe dürfen nicht geschlachtet werden. Also haben wir 1 Woche vor Ramadanbeginn die gekaufte Kuh gegen eine andere Kuh eingetauscht.

Wie jedes Jahr war es eine spannende Geschichte, wie viel Fleisch die Kuh bringt. Wir hatten zunächst geschätzt, dass wir 130 Ramadantaschen packen können und haben entsprechend Lebensmittel gekauft. Diese habe ich am Wochenende zuvor schon einmal in Plastiktüten verpackt und sie warteten in meinem Arbeitszimmer nur noch auf das Kilo Rindfleisch.

Nach dem Schlachten kristallisierte sich heraus, dass die Kuh „ergiebiger“ war, als gedacht und wir haben erneut Lebensmittel für weitere 15 Ramadantaschen besorgt, die wir dann schnell verpackten. Insgesamt konnten wir 145 Lebensmitteltaschen mit je einem Kilo Rindfleisch zum Ramadanbeginn an bedürftige Familien verteilen.

Auch dieses Jahr wurden wir wieder durch 3 Moscheen unterstützt, die mit ihren TukTuks kamen, um die Taschen zu verteilen. Als ein TukTuk-Fahrer während der Verteilung aufgrund eines Todesfalles in seiner Familie ausfiel, sprang mein Mann ein und beendete die Verteilungstour.

Nach der eigentlichen Beendigung der Aktion hatten wir noch ein paar Spenden übrig und von einer Gruppe, die Spenden gesammelt hat, wurde uns auch noch ein höherer Betrag überwiesen. Normalerweise packen wir zum Ende des Ramadans von den übrigen Spenden Zuckerfesttüten für die Kinder, aber dafür waren uns die restlichen Spenden eigentlich „zu hoch“ und wir überlegten, ob wir weitere Ramadantaschen – ohne Fleischzugabe – zwischendurch an die Bedürften verteilen sollten.

Letztendlich haben wir uns dazu entschieden, dass wir 3 Iftar-Tische unterstützen.

Für diejenigen, die nicht wissen, was Iftar-Tische sind, erkläre ich dies kurz.

Iftar-Tische werden überwiegend durch private Spender oder durch Moscheen finanziert. Oft sieht man die Iftar-Tische an Verkehrsstraßen oder in der Nähe von Moscheen, wo bedürftige Personen zum Fastenbrechen eine Mahlzeit und Getränke erhalten. Es werden lange Tische mit Stühlen aufgestellt und eingedeckt und Bedürftige können sich zum Essen niederlassen. Die Itfar-Mahlzeiten (die erste Mahlzeit nach dem Fasten) werden extra für diese Tische zubereitet. Auch Reisende, die nicht pünktlich zum Fastenbrechen zu Hause sein können, dürfen sich an den gedeckten Tisch setzen. Man kann auch hin und wieder große auf dem Boden ausgebreitete Teppiche sehen, wo die Mahlzeiten und Getränke zum Fastenbrechen bereitstehen.

Wir haben insgesamt an 6 Tagen jeweils 3 Iftar-Tische mit Hilfe Eurer Spenden finanziert und konnten so viele bedürftige Personen speisen. Fotos von den Iftar-Tischen soll ich noch erhalten, die würde ich dann später einpflegen.

Folgende Lebensmittel waren in den Ramadantaschen dieses Jahr enthalten:

2 kg Reis, 1 Flasche Öl, 1 Dose Butterschmalz, 1 Glas Tomatensauce, 1 kg Zucker, Tee, 2 Päckchen Maccaroni Nudeln, 2 Päckchen Gabelspaghetti-Nudeln, 2 Päckchen Vogelzungen und 1 kg Rindfleisch.

Am Anfang gab es 3 kleine Päckchen Tee pro Tasche und nachdem ein Spender extra Geld für ein großes Paket Tee gespendet hat, haben wir anschließend jeweils ein großes Paket Tee in die Taschen gegeben.

Ein großes Dankeschön an alle, die uns dieses Jahr wieder unterstützt haben und wir mit Eurer Hilfe Freude schenken konnten.

Text und Fotos: Andrea Vinkenflügel

Foto von der Kuh: Mohamed

Foto vom Iftar Teppich: Irene Peters