Mons Claudianus

Mons Claudianus

Mons Claudianus ist ein alter Steinbruch ca. 55 km von Hurghada entfernt aus der römischen Zeit.

Im Steinbruch wurde Granit abgebaut. Man findet dort z. B. noch eine zerbrochene Säule, die man nicht mehr verwenden konnte und einfach hat liegen lassen. Dies erinnert irgendwie entfernt an den unvollendeten Obelisken aus Assuan. Der zerbrach auch bei der Bearbeitung und wurde an Ort und Stelle belassen. An verschiedenen Steinen kann man noch die Abbauspuren sehen. Viele der keilförmigen Vertiefungen werden Ihnen sofort ins Auge springen. Ich habe ein paar Fotos von diesen Spuren aufgenommen und hier in die Bildergalerie gestellt.

Dieser Granit wurde auch als Marmor Claudianum genannt und wurde sogar bis nach Rom verschifft, um dort z. B. im Pantheon verbaut zu werden.

Etwas weiter unterhalt des Steinbruchs können Sie die Überreste einer Siedlung besichtigen. Dort wohnten die Arbeiter des Kaisers. Es mag noch einmal darauf hinwiesen werden, dass im Steinbruch keine Sklaven gearbeitet hatten, sondern Fachleute. Die Siedlung war mit einer Mauer umfriedet. Man geht davon aus, dass ca. 1000 Menschen dort lebten.

Relativ spät wurden in Mons Claudianus Grabungen durchgeführt. Erst Ende des 20. Jahrhundert waren dort Belgier und Engländer mit den Ausgrabungsarbeiten beschäftigt. Die beiden Teams haben sehr viele Textilreste gefunden, Körbe, Schuhe und Seile.

Tierknochen von Eseln und von Fischen sowie Pflanzenreste, wie zum Beispiel von Weizen, Gerste, Linsen, Datteln, Oliven und  Zwiebeln geben den Ausgräbern Aufschluss darüber,  wie sich die Arbeiter ernährt haben und kamen zu dem Schluss, dass die Arbeiter dort ein sehr gutes Leben geführt haben müssen. Zusätzlich gab es noch verschiedene Nussarten, Früchte und Gewürze. Sie haben dort Bier gebraut und auch Reste von Olivenöl und Wein wurden gefunden.

Wie auch bereits in Deir el Medine wurden hier Ostraka gefunden. Die nahezu 10.000 Tonscherben geben genaue Informationen über die Arbeiter ab.

Text und Fotos Andrea Vinkenflügel