Zabbalin Müllsammler

Zabbalin – Müllsammler

 

In Kairo gibt es 8 Müllsiedlungen, wo insgesamt 60.000 Zabbalin-Müllsammler leben.

 

Die Müllsiedlung, die wir besucht haben, befindet sich in Manshiet Nasr, am Fuße des Mokattam-Gebirges.

 

Überwiegend Kopten (orthodoxe Christen) leben hier sammeln, sortieren, recyceln oder verkaufen den Müll der Hauptstadt.

 

Der Staat versucht seit ein paar Jahren, die Lebensgrundlage der Zabbalin zu unterbinden, in dem man eine städtische Müllabfuhr ins Leben gerufen hat. Früher  haben die Zabbalin den Müll per Eselkarren in den Häusern abgeholt und haben dafür Bakschisch bekommen. Seitdem es die städtische Müllabfuhr gibt, zahlt natürlich niemand mehr an die Zabbalins, die jetzt versuchen, vor der städtischen Müllabfuhr den Müll einzusammeln, um wieder verwertbares Material zu verkaufen.

 

Sobald die Zabbalin den Müll sortiert haben, werden die wertvollen Materialien wie z. B. Plastik, Papier und Glas von Händlern abgeholt. In spezielle Recyclingstellen werden sie in große Pakete zusammengepresst und weggebracht. So sieht man garagengroße Verschläge, wo sich nur Papier und Pappe befindet oder Plastik oder Blech.

 

Die Lebenserwartung der Zabbalin ist nicht sehr hoch, da der „Beruf“ sehr viele Gefahren für Leib und Leben beinhalten. Dadurch, dass sie ständig im und mit Müll arbeiten, besteht eine sehr hohe Verletzungsgefahr und auch Infektionen holt man sich dort sehr schnell, da die Zabbalin mit ungeschützten Händen den Müll sortieren.

 

Es ist schon sehr traurig, wenn man sich die Lebensumstände der Menschen dort vor Augen hält. Sie leben im und mit dem Müll der Hauptstadt und auch die Kinder wachsen in dieser Umgebung auf und haben einen denkbar schlechten Start ins Leben.

Text und Fotos Andrea Vinkenflügel