Amenemhet I Pyramide/El Lisht

Amenemhet-I.-Pyramide/El Lisht

Eine der Pyramiden in El Lisht wurde von Amenemhet I, ein Pharao der 12. Dynastie, in Auftrag gegeben. Seine Pyramide ist auch die erste, die dort errichtet wurde. Amenemhet I begann direkt im 1. Regierungsjahr mit dem Bau seiner Pyramide. El Lisht befindet sich nahezu mittig zwischen Dashur und Meidum.

Obwohl das Metropolitan Museum of Art Anfang des 20. Jahrhundert dort 14 Ausgrabungen absolvierten, wurde über deren Arbeit so gut wie nichts publiziert. Eine Ausgrabung, die 1922/1923 stattfinden sollte, musste abgesagt werden, da Lord Carnavon nahezu das komplette Grabungsteam abgeworben hat, um Howard Carter beim Tutenchamun-Grab zu unterstützen. 1991 kam dann Dieter Arnold nach El Lisht, um weitere Forschungen vorzunehmen. 2016 erschien dann auch eine Publikation von ihm, wo auch die Ergebnisse des Metropolitan Museum of Art einflossen.

Wie man auf den Fotos sieht, ist von der ursprünglichen Form einer Pyramide nicht mehr viel zu sehen. Nach Fertigstellung der Pyramide betrug die Höhe seiner Pyramide ungefähr 59 m, da auch diese Pyramide dem Steinraub zum Opfer fiel, ist sie heute nur noch max. 25 m hoch. Aber das mit dem Steinraub geschah ihm ganz Recht; offenbar hat Amenemhet I sich auch an älteren Bauwerken anderer Pharaonen gütlich getan. Man fand in seinem Pyramidenkomplex Steinblöcke mit den Namen von Cheops, Chephren, Userkaf, Unas und Pepi II.

Als Baumaterial wurde innen wiederum Kalkstein aus der Umgebung verwandt. In den Zwischenräumen wurde Sand und Schutt gefüllt. Er ließ anschließend sein  Grabmal mit Tura-Kalkstein verkleiden.

Wie auch bei der Sesostris I Pyramide, fand das Team des Metropolitan Museum of Art zumindest an einer der vier Ecke der Pyramide ein Gründungsdepot. Dies darf man sich so vorstellen, dass an der Pyramidenecke eine Grube gegraben wurde, wo man einen Rinderschädel, Tonziegel und Keramikgefäße, wie z. B. Teller und Vasen beinhalteten. Nachdem die Grube mit weißen Sand gefüllt wurde, wurde über diese Grube  dann eine Kalksteinplatte gelegt.

Text und Fotos Andrea Vinkenflügel