Pyramiden der 3./4. Dynastie

Pyramiden von Sinki, Ombos, Edfu-Süd, Saujet el-Meitin, Elephantine, El-Kula, Seila

 

Es gibt in Ägypten Überreste von sieben kleineren Stufenpyramiden aus der Zeit der 3./4. Dynastie, die den wenigsten Besuchern bekannt sein dürften. Die „Gelehrten“ sind sich noch nicht 100%ig einig, wer eigentlich die kleinen Bauwerke hat errichten lassen. Die Meinungen tendieren von Djoser, über Huni zu Snofru.

 

Pyramide von Sinki

In der Nähe des Abydos Tempels befindet sich die Pyramide von Sinki. Man geht davon aus, dass die Pyramide bei Errichtung eine Höhe von ca. 12 m hatte, heute sind nur ca. 4 m der Pyramide vorhanden. Ursprünglich hat die Sinki Pyramide aus 3 Stufen bestanden.

Die Pyramide wurde von Gaston Maspero und Charles Wilbour entdeckt, aber erst der deutsche Ägyptologe Günter Dreyer und sein ägyptischer Kollege Nabil Swelim haben die Überreste genauer untersucht.

Andere Pyramiden wurden in der Vergangenheit dazu errichtet, dem Pharao als Grabstätte zu dienen, nicht jedoch diese Pyramide, da das typische Kammersystem für Pharaonengräber fehlt.

Pyramide von Saujet el-Meitin

Auch die Pyramide von Saujet el-Meitin gehört dazu. Die Reste der kleinen Stufenpyramide befindet sich in der Nähe von El-Minya in Mittelägypten.

Anfang des 20. Jahrhundert wurde sie von Raymond Weill und letztendlich vom berühmten Jean-Philippe Lauer genauer untersucht.

Die Pyramide von Saujet el-Meitin wurde höchstwahrscheinlich als 3 oder 4 stufige Pyramide errichtet und wird eine Höhe von ca. 17 m gehabt haben. Heute sind nur noch knapp 5 m davon vorhanden.

 

Pyramide von Edfu-Süd

Die Pyramide von Edfu-Süd, befindet sich nur wenige Kilometer von Naga El-Ghoneimeya entfernt. Wenn man nicht genau weiß, nach was man sucht, fährt auf der Straße glatt daran vorbei und nimmt die Pyramide nur als Steinanhäufung wahr. Wie bei den anderen kleinen Pyramiden auch, gibt es keine Hinweisschilder, die auf die Sehenswürdigkeit hinweisen.

Das Bauwerk muss bei der Errichtung ungefähr 11 oder 12 m hoch gewesen sein, heute sind davon nur noch knappe 5 m übrig. Aufgrund der errechneten Höhe der Pyramide geht man davon aus, dass sie nur über 3 Stufen verfügte.

Die Deutschen Günter Dreyer und Werner Kaiser haben erst 1979 festgestellt, dass es sich um eine Pyramide handelt. Das Oriental Institute of Chicago führt seit ein paar Jahren weitere Untersuchungen durch. Dadurch kann es sein, dass man das Umfeld der Pyramide nicht betreten darf.

Pyramide von el-Kula

Diese Pyramide ist mein persönlicher Favorit. Die Form einer Stufenpyramide ist eindeutig noch feststellbar, so gut ist sie erhalten, was man von den anderen leider nicht behaupten kann.

Man findet El-Kula in der Nähe von Naga el-Mamariya ca. 6 km von dem altägyptischen Hierakonpolis entfernt. Sie liegt etwas abseits der Hauptstraße.

Schätzungen haben ergeben, dass die El-Kula Pyramide ca. 19 m hoch gewesen sein muss und über 3 Stufen verfügte. Heute ist sie immer noch etwas über 8 m hoch.

Wenn man sich meine Fotos ansieht, kann man auf einer Seite eine tiefe Einkerbung sehen. Dort hat man wohl vermutlich versucht, an die nicht vorhandene Grabkammer zu gelangen.

Pyramide von Ombos

Die Ombos-Pyramide liegt in der Nähe von Nagada und in unmittelbarer Nähe der Überreste der antiken Stadt Ombos; die Nähe zu Ombos war auch für die Namensgebung verantwortlich.

Leider kann man auch bei der Ombos-Pyramide kaum noch eine Stufenpyramide erkennen. Als sie errichtet wurde, muss sie über eine Höhe von etwas über 18 m verfügt haben und heute ist nur noch ein kümmerlicher Rest von ca. 4,5 m übrig. Das Areal um die Pyramide herum ist frei zu gänglich.

Flingers Petrie hat Ende des 19. Jahrhundert dort Grabungen durchgeführt.

Pyramide von Seila

Diese Pyramide habe ich leider selbst noch nicht zu Gesicht bekommen. Obwohl wir uns 2015 zwei Tage im Fayum aufgehalten hatten, hat unser Reiseleiter es 2 x erfolgreich verhindert, sie zu besuchen.

Flinders Petrie hat sie Ende des 19. Jahrhunderts zusammen mit William Matthew entdeckt und der deutsche Ägyptologe Ludwig Borchardt hat 10 Jahre später dort auch Grabungen vorgenommen.

Die Pyramide von Seila ist heute noch  knapp 7 m hoch und verfügte über 4 Stufen.

Hier fand man 1987 sogar noch Reste eines Opfertisches und zwei Stelen. Da eine der Stelen Hinweise auf Snofru geben, geht man davon aus, dass er für die Errichtung verantwortlich ist.

 

Pyramide von Elephantine

Die Pyramide von Elephantin liegt, wie der Name es schon vermuten lässt, auf Elephantin in Assuan.

Sie wurde aus Rosengranit aus Assuan erbaut und muss zwischen 11 und 13 m hoch gewesen sein. Heute sind nur noch 5 m davon übrig. In Assuan gibt es einen großen Rosengranitsteinbruch, wo man z. B. auch den unvollendeten Obelisken besichtigen kann.

Anfang des 20. Jahrhundert wurde die Pyramide bereits entdeckt, allerdings wurde sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht als Pyramide erkannt; dies kam erst durch die deutsche Grabung des Archäologischen Institutes unter Günter Dreyer in den Jahren 1978/1979 zu Tage.

Auch diese Pyramide ist mit einem tiefen Einschnitt versehen, der von Henri Gauthier Anfang des 20. Jahrhundert in Auftrag gegeben wurde.
Text und Fotos Andrea Vinkenflügel

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