Hängende Kirche

Die Hängende Kirche

Die wohl bekannteste Kirche in Kairo ist die Hängende Kirche. Sie wurde auf einem Teil der Babylon-Festung im 4. Jahrhundert errichtet und wurde der Heiligen Jungfrau Maria gewidmet. Bis ins 14. Jahrhundert wurden hier die Patriarchen gewählt, sie wurden in der Hängenden Kirche geweiht und inthronisiert. Die Patriarchen wohnten dort und wurden zum Teil auch dort bestattet.

Wenn man durch das reich verzierte Eingangstor von der Straße in den Innenhof geht, gelangt man in einen gepflasterten Hof mit Palmen und Pflanzkübeln. Der gesamte Innenhofbereich strahlt eine Ruhe aus, die man sonst kaum im hektischen Kairo findet. Am Ende des Innenhofs geht eine Treppe hinauf in den Vorhof der Hängenden Kirche. Nachdem man über den Vorhof geht, kommt man an den imposanten und wundervoll verzierten Eingang der eigentlichen Kirche.

Die Hängende Kirche besteht aus 4 Teilen. Die schmalen Seitenschiffe stehen auf Marmorsäulen. Weiter oben können Sie eine Arkade sehen und die hölzerne Decke. Im mittleren Teil der Kirche befinden sich zwei Allerheiligste, die der Heiligen Jungfrau und dem Heiligen Georg geweiht wurden. In einem Seitenteil gibt es auch noch ein Allerheiligstes für Johannes den Täufer. Die Allerheiligsten werden mit Ikonenwänden aus Holz und Elfenbein-Intarsien von der übrigen Kirche abgetrennt.

Im Inneren der Kirche befinden sich 110 Ikone, die meisten Ikone stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Eine ältere bekannte Ikone stammt aus dem 15. Jahrhundert und zeigt den Heiligen Markus.

Es gibt in der Hängenden Kirche auch noch eine kleine Seitenkapelle, wo sich eine kleine Kirche befindet. Diese wurde auf einem Torturm der Babylon-Festung erbaut. Hier kann man heute das Sanktuar von Takla Haymanot besuchen, der im 13. Jahrhundert dort lebte. Weiterhin können Sie hier ein Rosengranit-Taufbecken sehen. Im Obergeschoss dieser Kapelle wohnten ab dem 11. Jahrhundert die Patriarchen.

Besonders eindrucksvoll ist der Glasboden, durch den man den alten Torweg von Babylon sehen kann. Dieser wurde bei der letzten Restaurierung der Kirche Anfang des 21. Jahrhunderts eingebaut.

Text und Fotos Andrea Vinkenflügel