Tempelanlage Karnak

Tempelanlage Karnak

 

Der Karnak Tempel liegt auf der Ostseite des Nils und ist ca. 2,5 km entfernt von Luxor Stadt. Der Karnak Tempel ist die größte Tempelanlage Ägyptens. Es handelt sich nicht nur um einen einzelnen Tempel, sondern vielmehr um viele einzelne Tempel. Unzählige Pharaonen verschiedener Dynastien haben hier Bautätigkeiten entfaltet, so kann man z. B. noch Überreste aus der 12. Dynastie finden. Der Tempelbezirk wurde bis in die römische Zeit stetig erweitert. Alte Bauten wurden zum Teil auch wieder abgerissen und man verwandte das Baumaterial für neue Bauten.

Schon wenn man am Eingang steht, kann man erahnen, wie gewaltig diese Tempelanlage ist. Karnak verfügt über insgesamt 10 Pylone. Der größte Pylon befindet sich direkt am Eingang und ist etwas über 110 m breit.

Besonders eindrucksvoll ist die riesige Säulenhalle, die unter Ramses II fertig gestellt worden ist.

Wenn man sich den kompletten Karnak Tempel ausführlich ansehen möchte, dann müsste man eigentlich mindestens 2 volle Tage dort verbringen. Wer nicht so viel Zeit investieren möchte, dem würden wir die Highlights des Tempels zeigen.

Der Tempel verfügt auch über ein Freilicht-Museum, wo z. B. viele Steinblöcke aufgereiht sind und darauf warten,  dass man sie wie in einem Puzzle an die richtige Stelle wieder einsetzen kann. Es finden stetig Restaurierungen und Rekonstruktionen auf dem Gelände statt. Vor ca. 2 Jahren hat man einen weiteren Bezirk für die Öffentlichkeit wieder freigegeben, und zwar den Bezirk der Mut. Hier finden sie an einer Seite des ehemaligen heiligen Sees noch eine Vielzahl von Sekhmets. Für den Mut-Tempel muss man ein extra Eintrittsgeld bezahlen, dieser Bezirk ist nicht im Eintrittspreis des Karnak Tempels enthalten.

Ferner hat man im Freilicht-Museum ein paar kleinere Tempel wieder aufgebaut, die überaus sehenswert sind. So können Sie dort z. B. die rote Kapelle der Hatschepsut, die Kapelle von Amenophis II oder die weiße Kapelle von Seostris I besichtigen.

Haben Sie vielleicht schon einmal etwas von Talatat-Steine gehört? Wenn nicht, dann haben wir hier eine kleine Geschichte für Sie: Auch Echnaton hat in Karnak ein Aton-Heiligtum bauen lassen. Hierzu muss man wissen, dass Echnaton nur an einen Gott glaubte und dies war Aton, der Sonnengot. Echnaton ließ die übrigen Tempel in Karnak schließen. Als Haremhab sich zum Pharao erhob, kehrte er zum alten Glauben zurück und die geschlossenen Tempel wurden in Karnak wieder eröffnet. Den von Echnaton errichtete Gem-pa-Aton-Tempel ließ er einreißen. Die vielen Steinblöcke des eingerissenen Tempels, die Talatat-Blöcke genannt werden, verwandte er u.a. als Füllmaterial für seinen Pylon. So schafften es die Blöcke in einem sehr guten Zustand zu bleiben und man hat viele der Blöcke restauriert und im Luxor-Museum in Form einer Wand ausgestellt.

Text und Fotos Andrea Vinkenflügel

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