Bootsmuseum Kairo

Das Bootmuseum

 

 

Auf dem Gizeh-Plateau in Kairo befindet sich direkt neben der Cheops Pyramide das Bootmuseum. Um das Museum besuchen zu dürfen, wird eine Extra-Eintrittskarte fällig und ein paar Überzieher für die Schuhe. Erfinderisch waren die Ägypter ja schon immer … so kann man sich die Putzfrau sparen, wenn man die Besucher mit Stoffüberzieher über den Holzfußboden huschen lässt 😉

Das Bootmuseum ist schon eindrucksvoll. Dort ist nicht nur das vollständig wieder zusammengebaute Boot von Cheops ausgestellt worden, sondern an den Wänden hat man anhand von Fotos auch gut nachvollziehbar gemacht, wie das Boot zerlegt gefunden und wieder zusammengesetzt worden ist. Die einzelnen Schritte wurden hier fototechnisch dokumentiert. Insgesamt wurden über 1.200 Holzteile in der Bootgrube gefunden. Bei der Auffindung der Einzelteile hat man festgestellt, dass das gesamte Boot die langen Jahre gut überstanden hat, da die Verschlussplatten das Boot luftdicht verschlossen hatten. Lediglich 1 Holzteil war verrottet. Im Museum werden auch Teile des Bootes in Schaukästen ausgestellt wie zum Beispiel Seile/Taue.

Auf der linken Seite des unteren Ausstellungsraums kann man auch noch ein paar der tonnenschweren Verschlussplatten sehen. Ein entsprechendes Foto habe ich beigefügt. Mit diesen Verschlussplatten aus Kalkstein, die bis zu 20 Tonnen schwer waren, wurde das Boot in der Bootgrube verschlossen.

Wenn man in die obere Ebene hinaufgeht, kann man um das Ausstellungsstück herumgehen und das Boot genauer in Augenschein nehmen. Insgesamt 10 Jahre hat die Restaurierung und das Zusammensetzen des Bootes in Anspruch genommen.

Bei dem Boot handelt es sich um eine so genannte Scheinbarke. Cheops selbst ist nie mit dem Boot gefahren, sondern es diente lediglich im Glauben des alten Ägyptens dem toten Pharao, um nachts in dem Nachtboot schlafen zu gehen und am Morgen mit der Tagesbarke wieder zu erwache.

Derzeit wird direkt neben dem Bootmuseum ein zweites Boot von einer Japanischen Mission restauriert und zusammengebaut.

Text und Fotos Andrea Vinkenflügel