Freilichtmuseum Karnak

Freilichtmuseum Karnak

Im Freilichtmuseum in Karnak werden u.a. Reliefblöcke ausgestellt, die man auf dem Gelände des Karnak Tempels gefunden hat. Alle Blöcke wurden nummeriert und warten darauf, dass man die richtige Stelle findet, wo dieser Steinblock hineingehörte, um ihn dort wieder einzufügen.

Ebenso findet man im Freilichttmuseum in Karnak einige Sechmet-Statuen, die aus dem Bezirk des Mut Tempels stammten, wo seinerzeit ca. 600 Sechmet-Statuen aufgestellt gewesen waren.

Die Highlights des Open air Museums sind sicherlich die verschiedenen Kapellen, die man dort aufgestellt hat, so zum Beispiel die Rote Kapelle der Pharaonin Hatschepsut,  die Weiße Kapelle von Seostris I und die Alabasterkapelle von Amenophis II. Den Großteil der Steinblöcke dieser Kapellen hat man bei Untersuchungen des 3. Pylons gefunden, wo sie als Füllmaterial verwandt worden waren. Man hat die Steinblöcke entnommen und dann im Bereich des Freilichtmuseums zusammengefügt und die Kapellen dort wieder aufgebaut.

Die weiße Kapelle von Seostris I war die erste Kapelle, die man auf dem Gelände wieder errichtet hat. Sie steht seit 1935 dort. Allein das Bergen der Steinblöcke hat 4 Jahre in Anspruch genommen.

1947 kam dann die Alabasterkapelle von Amenophis II hinzu, deren Aufbau sogar 5 Jahre dauerte.

Thutmosis III hat die Rote Kapelle der Hatschepsut einreißen lassen und Amenophis III hat diese dann als Füllmaterial verwandt. In den Jahren 1923 – 1947 wurden diese dann nach und nach gefunden und man hat die 319 wieder gefundenen Steinblöcke zusammengefügt. Obwohl ungefähr 150 Steinblöcke fehlten, kann sich das Ergebnis meines Erachtens sehen lassen. Die fehlenden Steinblöcke wurden durch Blöcke ähnlicher Farbgebung ersetzt, so dass man sich ein gutes Bild machen kann, wie die Rote Kapelle mal ausgesehen haben musste.

Auch Thutmosis IV ist mit einer Alabasterkapelle dort seit 1997 vertreten. Die ca. 50 Steinblöcke wurden als Füllmaterial im 2. und 3. Pylon gefunden und in einer 3-jährigen Bauphase wieder zusammengefügt.

Erst 2016 wurde die Alabasterkapelle von Thutmosis III dort wieder aufgebaut.

Die beste Zeit,  um das Open air Museum zu besuchen, wäre am Vormittag, da dann die Lichtverhältnisse zum Fotografieren optimal sind.

Text und Fotos Andrea Vinkenflügel