Sonnenheiligtum Abu Ghurab

Sonnenheiligtum des Niuserre/Abu Ghurab

Abu Ghurab  liegt etwas mehr als 1 km  von den Pyramiden von Abusir entfernt. Das Sonnenheiligtum von Abu Ghurab wurde von Niuserre, einem Pharao aus der 5. Dynastie errichtet. Das Sonnenheiligtum ist eine andere Form des Tempelbaus. Normalerweise ist ein Tempel eine Art Haus für die Götter, während ein Sonnenheiligtum ein offener Hof mit einem Altar ist. Dort wird dann der Sonnenkult vorgenommen. Auch die Pharaonen Userkaf, Sahure, Neferirkare, Raneferef und Menkauhor hatten Sonnenheiligtümer. Die Sonnenheiligtümer sind vergleichbar mit den Pyramidenbezirken. Sie bestehen ebenso aus einem Taltempel, einem Aufweg  und dem Heiligtum.

Im offenen Hof befindet sich ein Alabasteraltar, den man auch auf einem meiner Fotos erkennen kann. Schade, dass ich nicht auf Pyramiden herumtapse, wie andere Touristen es gerne machen, aber ich habe vor den Altertümern Respekt, sonst hätte ich den Altar von oben fotografiert, denn der Altar besteht aus 4 Blöcken, die jeweils die Hieroglyphe „htp“ darstellen und in der Mitte befindet sich eine Scheibe, die die Sonnenscheibe symbolisieren soll. Egal von welcher Seite man am Altar steht, immer sieht man das htp-Zeichen. Allerdings kann man das von unten nicht richtig sehen.

Ludwig Borchardt grub das komplette Sonnenheiligtum 3 Jahre lang (Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhundert) aus.

Um zum Sonnenheiligtum zu gelangen, mussten wir quer über die Felder eines Bauern gehen, da wir irgendwie keinen direkten Zugang fanden, aber da die Leute in Ägypten sehr nett sind, hat man uns ohne Probleme gewähren lassen. Nichts geschieht in Ägypten, ohne dass es irgendjemand mitbekommt und kaum waren wir am Sonnenheiligtum angekommen, kamen direkt die ersten Wärter und Co. angeflitzt, denn wenn Touristen in der Nähe sind, erhoffen sich alle ein Bakschisch und alle haben dann plötzlich was zu sagen, jeder ist der Hauptsmann, würde jetzt meine Oma sagen.  Aber man ließ uns einem komplett um das Sonnenheiligtum gehen und unsere Fotos machen und am Ende bekam auch jeder sein erhofftes Trinkgeld und wir zogen wieder von dannen. Offizielle Eintrittskarten gibt es für das Sonnenheiligtum nicht, da es eigentlich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Text und Fotos Andrea Vinkenflügel